Stracotto di manzo – Ein Traum von Rinderbraten
„Straccotto di manzo“ – was Knaller klingt, schmeckt in der Tat auch Knaller. Ein Rinderbraten, der über Stunden im Ofen schmort und dann nur beim bloßen Anschauen zerfällt und zart ist wie Butter. Dazu eine kräftige Soße aus Rotwein, die vor Aromen förmlich explodiert. Okay, ich gebe zu, das klingt jetzt alles etwas sehr übertrieben. Aber wisst ihr was, ich habe Recht. Wer mir nicht glaubt, sollte diesen Rinderbraten jetzt schleunigst nachkochen. Alle anderen natürlich auch:-)
Was heißt „Stracotto di manzo“ eigentlich?
Stracotto ist italienisch und heißt „durchgekocht“ bzw „zerkocht“ und di manzo ist das das italienische Wort für Rindfleisch. Und zerkocht und vor allem butterzart wird dieser Rinderbraten definitiv, da er mehrere Stunden mit Rotwein und Fond vor sich hin köchelt. Eine Portion Pasta dazu und ihr habt ein wahres Seelenfutter für trübe Tage und für anstehende Feiertage und Sonntage natürlich auch.
In Italien beanspruchen übrignes gleich mehrere Regionen das Gericht für sich. Es gibt diesen Braten unter anderem alla romana, alla fiorentina oder alla piemontese. Allen gemein ist aber die wesentlichste Zutat, der Wein.
Welche Zutaten ihr benötigt
Zum Stracotto di manzo gehören ein paar unerlässliche Zutaten, die unbedingt auf eurem Einkaufszettel stehen sollten:
Karotten, Sellerie und Fenchel: Beim Sellerie würde ich auf Staudensellerie zurückgreifen.
Rosmarin und Thymian: Im Idealfall sollten beide Kräuter frisch sein. Im Notfall tut es aber auch die getrocknete Variante,
Zwiebeln und Knoblauch: Beides sind halt die Allrounder, wenn es um Geschmack geht.
Tomatenmark und Rinderfond: Braucht ihr für die Soße,
Rindfleisch: Fragt beim Metzger nach Schulter oder Keule. Diese Sorten werden schön zart, je länger man sie schmoren lässt. Falls ihr lieber Schwein oder Kalb mögt, könnt ihr dies auch nehmen. Achtet aber bitte bei allen Fleischsorten auf gute Qualität. Diese zahlt sich am Ende garantiert aus.
Rotwein: Entscheidend hierbei ist, dass es ein guter Wein sein sollte, da dieser für den unfassbar leckeren Geschmack sorgt. Besorgt euch einen Chianti oder kräftigen Barolo. Amarone oder Sagrantino passen ebenfalls.
Zubereitung
Ich bin ehrlich, Stracotto di manzo ist mal nicht so eben fertig. Es dauert definitiv länger, bis dieser leckere Rinderbraten endlich auf dem Tisch steht. Dies liegt aber einzig an der Zeit, die der Braten im Ofen vor sich hinköchelt.
Doch bevor ihr euch die Zeit, während der Rinderbraten vor sich hinschmort, mit einem Glas Wein verschönert, geht es natürlich erstmal daran, die Vorbereitungen zu erledigen.
Als erstes schneidet ihr Möhren, Sellerie und Fenchel klein, ebenso wie die geschälten Zwiebeln und den Knoblauch.
Dann bratet ihr das Fleisch in einem Bräter von allen Seiten scharf an, würzt es mit Salz und Pfeffer, nehmt es wieder hinaus und schwitzt dann das Gemüse, Zwiebeln und den Knoblauch an.
Gebt Tomatenmark hinzu und röstet diesen ebenfalls an, bevor ihr das Fleisch zurückgebt und mit etwas Wein ablöscht.
Jetzt gebt ihr nach und nach den Rotwein zu und lasst diesen einköcheln, bis er etwas dickflüssiger wird.
Sobald dies passiert ist, kommen die Kräuter und der Fond dazu.Schließt den Deckel und gebt alles für etwas 5 Stunden bei 130 Grad in den Ofen.
Gelegentlich solltet ihr das Fleisch wenden und wenn die Flüssigkeit zu wenig wird, nochmal etwas Fond, Wasser oder gern auch noch Wein nachgeben.
Sobald das Gericht fertig ist und das Fleisch schon beim Anschauen zerfällt, nehmt ihr den Bräter aus dem Herd und dickt die Soße gegebenenfalls mit Stärke an.
Wer die Gemüsestücke nicht grob mag, gibt die Soße vorher noch durch ein Sieb.
Ein Gericht für Große
Damit Stracotto di manzo auch zum unfassbar leckeren Rinderbraten wird, braucht es Wein. Sehr viel Wein. Dieses Gericht ist dementsprechend nichts für Kinder. Ich bin auch kein Verfechter der „der Wein verkocht doch eh!“-Theorie. Erstens stimmt das nicht so wirklich und zweitens schmeckt das Gericht halt auch nach Wein und das mögen Kinder in der Regel nicht.
Welche Beilagen
Zum Stracotto di manzo passen Nudeln sehr gut. Ebenfalls sehr lecker ist Kartoffelstampf oder Polenta. Wer es einfacher halten möchte, reicht einfach ein frisches Ciabatta dazu.
Falls ihr Rinderbraten mit Pasta serviert, reicht ebenfalls noch etwas geriebenen Parmesan dazu. Himmlisch sag ich euch:-)
Stracotto di manzo
Zutaten
- 1 kg Rinderbraten Schulter, Keule
- 1 l Rotwein z.B. Barolo, Chianti
- 500 ml Rinderfond
- 3 EL Tomatenmark
- 3 Möhren
- 3 Stangen Staudensellerie
- 1 Fenchelknolle
- 2 Zwiebeln
- 2 Knoblauchzehen
- je 1-2 Zweige Rosmarin und Thymian
- Salz und Pfeffer nach Belieben
- 1 EL Öl zum Braten
- Stärke zum Andicken nach Belieben
Zubereitung
- Gemüse schälen und in kleine Stücke schneiden.
- Zwiebeln und Knoblauch schälen und ebenfalls kleinschneiden.
- Das Fleisch in einem Bräter von allen Seiten scharf anbraten und mit Salz und Pfeffer würzen.
- Fleisch aus dem Bräuer nehmen, kurz zur Seite stellen und jetzt Zwiebeln, Knoblauch und Gemüse im Bräter anschwitzen.
- Tomatenmark zugeben und ebenfalls anrösten.
- Fleisch zurück in den Bräter geben und mit etwa 200ml Rotwein ablöschen.
- Nach und nach den restlichen Rotwein zugeben und einköcheln lassen, bis alles dickflüssiger wird.
- Die Kräuter und den Fond zugeben, Deckel schließen und alles bei 130 Grad (Umluft) im vorgeheizten Ofen für etwa 5 Stunden garen.
- Gelegentlich Das Fleisch wenden und eventuell Flüssigkeit nachgeben.
- Falls die Soße am Ende zu dünnflüssig ist, gegebenenfalls mit etwas in Wasser aufgelöster Stärke andicken. Dazu den Bräter auf den Herd stellen und alles kurz aufkochen lassen.
- Wem die Gemüsestücke zu grob sind, gibt die Soße vorm Andicken durch ein Sieb.
Hallo Julchen! Ich möchte dein Rezept nächste Woche kochen (für 12 Personen) .Eine Frage: lässt du das Fleisch im Ganzen oder schneidest du es wie zB für ein Gulasch? Auf den Fotos erkenne ich es nicht.
Hallo Ingeborg,
ich lasse das Fleisch im Ganzen. Durch die lange Garzeit zerfällt es dann meist von ganz allein. Du kannst das Fleisch bei 12 Personen aber gern auch in 2-3 Hälften teilen.
Liebe Grüße
Julia
Liebe Julia, ich würde das Fleisch gern am Vorabend zubereiten und es am nächsten Tag aufgewärmt servieren. Meinst du, dass tut dem Geschmack und der Konsistenz einen Abbruch?
Lieben Dank und schöne Grüße
Tanja
Hallo Tanja,
nein, keine Sorge☺️ Sogar im Gegenteil schmecken Schmorgerichte am nächsten Tag sogar noch besser.
Liebe Grüße
Julia
Lieben Dank!!
Wird morgen Abend nachgekocht 🙂
Herzlichen Dank für die Info, dann werde ich das auch schon am Vortag zubereiten
Ich stresse mich immer sehr, wenn Besuch zum Essen kommt, der selber sehr gut kocht.
Ich möchte auch Nudeln dazu machen, wollte aber auch Salate machen, da eine Vegetarierin dabei ist.
Hast Du eine Empfehlung für mich, was auch zum Fleisch passt?
Vielleicht was mit Kartoffeln?
LG, Maren
Hallo Maren,
als Salat würde ich einfach einen frischen Blattsalat reichen. Wenn du einen mit Kartoffeln machen möchtest, empfehle ich dir meinen mediterranen Kartoffelsalat.
Schau mal hier:
https://julchen-kocht.de/mediterraner-kartoffelsalat-die-perfekte-beilage-zum-grillen/
Liebe Grüße
Julia
Hallo Julia
hast das Gericht mit Tafelspitz evtl. auch schon probiert?
LG
Jens
Ich habe dieses Rezept noch nicht mit Tafelspitz ausprobiert, nein. Aber ich kann mir vorstellen, dass es damit auch funktioniert☺️
Klappt auch mit Tafelspitz ausgezeichnet 🙂
Danke!
Oh super,
dann werde ich das damit auch bald mal ausprobieren.☺️
Hallo Julia,
Kann ich den Braten einfrieren?
LG Maria
Hallo,
ja klar☺️ das habe ich auch schon mehrmals gemacht.
Liebe Grüße
Julia
Schon nachgekocht, super! Klappt auch gut mit Schweineschulter. Marinierst du das Fleisch am Vortag?
Hallo Marisa,
nein ich mariniere das Fleisch vorher nicht. Könnte man aber machen, dann wird es noch etwas geschmacksintensiver.
Liebe Grüße
Julia
Ok, vielen Dank – ich bin gerade dabei, es wieder zu kochen, unser Sonntagsbraten!👍🏻😍
das freut mich🥰
Hallo Julchen
Habe das Rezept nachgekocht und die ganze Familie hat geschwärmt hatte dazu Kartoffelstampf gemacht hat sehr gut gepasst.Morgen werde ich es für eine Seniorengruppe im Heim vorbereiten unter dem Motte wie im „Restaurant“, ich bin jetzt schon gespannt was meine Oldies dazu sagen.
Besten Dank für diese tolle Rezept
Oh, na da bin ich aber auch mal gespannt🥰
Super, danke! 🙂
Hallo Julchen, ich habe dein Rezept zu Silvester nachgelockt. Sehr, sehr lecker. Meine Gäste waren begeistert. Ich habe alles einen Tag vorher zubereitet— hat super geklappt und dadurch war es am Silvesterabend sehr entspannt. Ich werde es auf jeden Fall wieder kochen.
Habe mich fast eins zu eins an das Rezept gehalten nur etwas mehr Knoblauch genommen
Hallo Bärbel,
das freut mich sehr. Ich wünsche dir einen schönen Start ins neue Jahr.
Liebe Grüße
Hallo Julia,gestern zubereitet und gekocht,wir hatten Schulter vom Bug sowas von zart,heute aufgewärmt mit Knödel war eins der leckersten Essen dieses Jahr.
Kaum Arbeit und es war ein Gedicht.
Ein ganz tolles Essen.
Liebe Grüße
Georg
Dass freut mich natürlich sehr🥰
Hab dein Rezept heute auch mit Tafelspitz nachgekocht. Superzart und sehr lecker. Wie würdest du die Garzeit bei 3kg erhöhen? Hast du da Erfahrungswerte?
Vielen Dank!
Hallo Kiki,
tatsächlich würde ich die Garzeit gar nicht so viel verlängern und einfach schauen, wie das Fleisch nach der Zeit aussieht bzw. ob es schon fast zerfällt. Falls du dich entschließt, es länger zu garen bitte noch etwas Flüssigkeit nachgeben (Fond/Wein)
Hallo Julia,
ich hab’s heute gekocht, und es war einfach nur genial, richtig weich mit selbst gemachten Tagliatelle und reichlich Soße.
Hallo Peter,
das freut mich natürlich sehr. Vielen Dank für das liebe Feedback und hab schöne Feiertage.🎄
Liebe Grüße
Julia
Richtig richtig lecker! Das Fleisch zerfällt schon beim „Ansehen“ und ist überhaupt nicht trocken!