Omas Rinderrouladen – der Klassiker am Sonntag
Omas Rinderrouladen sind einfach anderes Level. Ist ja auch kein Wunder, denn Omas wissen auch was gut ist. Und da mein Rezept in den sozialen Medien so gut ankam, musste dieses Gericht auch endlich hier seinen Platz finden. UND weil es Meckerhansis gibt, die sich über meinen Rouladentopf beschwert haben und mir dementsprechend Vorhaltungen gemacht haben, dass ich ja gar keine Ahnung hab, was ne Roulade eigentlich ist… DOCH, hab ich;-)
Warum heißen Rouladen eigentlich so?
Bei Rouladen oder besser gesagt Rinderrouladen handelt es sich um ein traditionell gewickeltes Fleischgericht, welches sowohl in Deutschland, Österreich als auch Tschechien und Polen zu finden ist und nicht „eindeutig nur aus Thüringen kommt“… Leute, ihr glaubt gar nicht, mit was für sinnlosen Kommentaren ich mich teilweise in den sozialen Medien herumschlagen muss, weil Bertram* oder Karen* der Meinung sind, dass das ultimative Wissen über ein Gericht zu haben…(*diese Namen sind nicht auf spezielle Personen gemünzt, sondern sollen nur…ach ihr wisst, was ich meine)
Das Wort Roulade leitet sich aus dem französischen Verb rouler für rollen ab, welches ganz gut die Wickeltechnik beschreibt, denn die belegten Fleischscheiben werden aufgerollt und mit Garn oder entsprechenden Nadeln fixiert.
Welches Fleisch man für Omas Rinderrouladen verwendet
Für Omas Rinderrouladen oder generell für Rinderrouladen sollte man sich Fleisch aus dem Bug, der Kugel oder der Ober- bzw Unterschale besorgen.
Der Metzger eures Vertrauens schneidet daraus dünne Fleischscheiben, die ihr dann verarbeiten könnt.
Weitere Zutaten
Ebenfalls sollten für Omas Rinderrouladen folgende Zutaten auf eurer Liste stehen:
Speck: Hier ist es euch überlassen, ob ihr fetten Speck, mageren Bauchspeck, Bauchspeck in Scheiben, Speckwürfel oder auch Bacon Letzterer ist auch nichts anderes als Bauchspeck nur mit nem englischen Namen. Alternativ könnt ihr Putenbacon kaufen.
Gewürzgurken: Bei den Gurken scheiden sich die Geister, aber in meine Roulade gehört sie definitiv rein, ebenso wie etwas Gurkenwasser, da wir so auf den Rotwein für die Soße verzichten. Wer das Ganze allerdings mit Rotwein verfeinern möchte, darf dies natürlich auch tun.
Zwiebel: Die kommen ebenfalls in die Rouladen.
Senf: Damit bestreicht ihr die Rouladen vorm Einwickeln.
Suppengrün und Tomatenmark: Braucht ihr für die Soße.
Rinderfond: Benötigt ihr ebenfalls für die Soße. Meine Oma hat sogar meist nur Wasser genommen. Ich finde aber, die Soße wird dadurch noch aromatischer.
Dann noch etwas Soßenbinder, Salz und Pfeffer und etwas Öl bzw. Butterschmalz zum Anbraten.
Zubereitung
Für Omas Rinderrouladen schält und säubert ihr zunächst das Suppengrün, welches ihr danach grob schneidet.
Die Zwiebeln schält ihr ebenfalls und würfelt sie fein.
Die Gewürzgurken halbiert ihr der Länge nach.
Dann bestreicht ihr das Fleisch mit Senf und legt 2-3 Scheiben von dem Speck/Bacon darauf. Verteilt die Zwiebeln ebenfalls darauf und würzt alles mit Salz und Pfeffer.
Dann legt ihr die Gewürzgurke an ein Ende und beginnt von dort an aufzurollen.
Klappt die Seiten etwas ein und fixiert am Ende alles mit Garn oder einer Rouladennadel bzw. Zahnstocher.
Bratet dann die Rouladen in einem Bräter oder Schmortopf von allen Seiten scharf an und nehmt sie wieder heraus.
Jetzt werden Suppengrün und Tomatenmark angeröstet und alles mit dem Fond abgelöscht.
Gebt nun die Rouladen wieder in den Topf, ebenso wie die Lorbeerblätter und etwas Gurkenwasser.
Schließt den Deckel und lasst alles für mindestens 2 Stunden (je länger desto besser) köcheln.
Sobald die Rouladen zart sind, nehmt ihr sie heraus und passiert die Soße durch ein Sieb bzw. püriert sie mit einem Mixer.
Dann lasst ihr die Soße erneut aufkochen, schmeckt sie ab und gebt den Soßenbinder bzw. die Stärke dazu.
Legt die Rouladen wieder in die Soße bis ihr alles serviert.
Beilagen
Zu Omas Rinderrouladen serviere ich gern Salzkartoffeln, Klöße oder auch Spätzle und natürlich Rotkohl Wenn ihr diesen nicht mögt, passen auch Bohnen, Rosenkohl oder Brokkoli sehr gut.
Falls ihr weitere Klassiker von meiner Oma nachkochen möchtet, empfehle ich euch Omas geschmorte Rippchen, Kasseler mit Sauerkraut oder Omas Hühnerfrikassee.
Jetzt aber erstmal viel Spaß mit diesem Rezept. Ich freue mich auf Feedback, wie es euch geschmeckt hat:-)
Omas Rinderrouladen
Kochutensilien
- Küchengarn, Zahnstocher oder Rouladennadeln
- Bräter/Schmortopf/-pfanne mit Deckel
Zutaten
- 4 Rinderrouladen
- 200 gr Speck/Bacon
- 2 Zwiebeln
- 4 TL Senf
- 2 Gewürzgurken
- 100 ml Gewürzgurkenwasser
- 1 Bund Suppengrün
- 1 EL Tomatenmark
- 100 ml Gurkenwasser
- 1,5 L Rinderfond
- 1-2 Lorbeerblätter
- 1 EL Soßenbinder oder Stärke
- 1 EL Butterschmalz zum Braten
- Salz und Pfeffer nach Belieben
Anleitungen
- Suppengrün säubern, schälen und kleinschneiden.
- Zwiebeln schälen und fein würfeln.
- Gewürzgurken halbieren
- Rouladen mit Senf bestreichen, Speck und Zwiebeln darauf verteilen, sowie salzen und pfeffern.
- Ein Stück Gewürzgurken an ein Ende der Roulade legen und diese dort beginnen aufzurollen. Dabei die Seiten einklappen.
- Alles mit Garn/Rouladennadeln fixieren.
- Die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten und wieder aus dem Topf nehmen.
- Suppengrün und Tomatenmark ebenfalls anrösten und mit dem Fond ablöschen.
- Rouladen wieder in den Topf geben, ebenso wie die Lorbeerblätter und etwas Gurkenwasser.
- Deckel schließen und alles für mindestens 2 Stunden köcheln lassen.
- Sobald die Rouladen zart sind, aus dem Topf nehmen und die Soße durch ein Sieb passieren bzw. mit einem Stabiler pürieren.
- Soße erneut aufkochen lassen, mit Soßenbinder andicken und abschmecken.
- Rouladen wieder in den Topf geben, bis sie serviert werden.
Hallo, ich habe dein Rezept nachgekocht und es hat allen sehr gut geschmeckt. Allerdings haben sich die Rouladen sehr verkleinert. Ist dir das auch schon passiert?
Hallo Brigitte,
dies kann passieren und ist in einem gewissen Maße auch normal, da im Fleisch auch immer Wasser enthalten ist und dieses beim kochen entweicht. Der hohe Wassergehalt spiegelt auch immer die Qualität des Fleischs.Je weniger Wasser entweicht, desto besser die Qualität☺️
Liebe Grüße
Julia