Hühnerfond selbst machen
Ich werde sehr oft gefragt was denn eigentlich Hühnerfond ist, ob man stattdessen auch Hühnerbrühe verwenden kann und ob ich denn ein gutes Rezept habe für selbstgemachten Fond. Letzteres kann ich definitiv schonmal mit: „Ja!“ beantworten. Wie dieses Rezept aussieht, zeige ich euch jetzt und kläre dann auch gleich mal die anderen Fragen.
Hühnerfond vs. Hühnerbrühe
Ihr habt Hühnerbrühe über und überlegt, ob ihr diese beim nächsten Rezept auch als Ersatz für Hühnerfond verwenden könnt? Ja, das könnt ihr in jedem Fall. Der Geschmack ist vom Grund her ähnlich, aber nicht ganz so intensiv. Der wesentliche Unterschied von Hühnerfond und Hühnerbrühe ist lediglich die längere Kochzeit und der damit intensivere Geschmack. Während man bei einer Brühe die Zutaten möglichst nicht übergart, ist dies beim Fond beabsichtigt, um so viel wie möglich Aromen in den Fond hineinzubekommen. In manchen Rezepten werden auch Hühnerknochen angebraten, um entsprechende Röstaromen zu erhalten. Keine Sorge, diese bekommt ihr mit diesem Rezept ebenfalls, da wir sowohl Zwiebel als auch das Suppengemüse vorher im Topf anschwitzen und dann erst mit dem Wasser aufgießen. Die Wasserbasis haben die Brühe und der Fond übrigens gemeinsam.
Zutaten
Für meinen Hühnerfond benötigt ihr also folgende Zutaten:
- Suppenhuhn: Ihr könnt stattdessen auch Schenkel oder gern ein Maishähnchen
- Zwiebel: Diese brauchen wir mit Schale, da diese für richtig Aroma und Farbe sorgt
- Suppengrün: Ihr könnt auch einfach eine Lauchstange, ein paar Möhren, Sellerie, Petersilienwurzel und etwas Petersilie besorgen
- Staudensellerie: Verwende ich gern zusätzlich zum Suppengrün, da ich die Stangen mitsamt den Blättern mitkoche.
- Knoblauch: Wer diesen nicht mag, kann ihn auch gern weglassen.
- Lorbeerblätter, Piment, Koriandersamen und Pfefferkörner
- Salz: Seid damit allerdings sparsam, da ihr den Fond ja auch für weitere Gerichte verwenden wollt.
- Reichlich Wasser: Dementsprechend braucht ihr einen großen Koch- oder Suppentopf
Dann noch etwas Öl zum Anschwitzen und schon könnt ihr loslegen.
Zubereitung
Für meinen Hühnerfond halbiert ihr zunächst die Zwiebeln mit Schale. Die Schale sollte dranbleiben, da sie nochmal zusätzlich Aromen abgibt und für die Farbe sorgt.
Das Suppengrün schält bzw. säubert ihr und schneidet es grob klein, ebenso wie den Staudensellerie.
Die Petersilie vom Suppengrün wascht ihr bitte mit klarem Wasser.
Nehmt euch einen großen Topf und röstet darin zunächst die halbierten Zwiebeln auf der glatten Seite scharf an.
Nehmt die Zwiebeln aus dem Topf und bratet jetzt das Gemüse und den Knoblauch ebenfalls an.
Sobald das Gemüse Farbe angenommen hat, legt ihr das Suppenhuhn in den Topf und gebt die Zwiebeln wieder zurück.
Gießt dann das Wasser in den Topf und fügt Gewürze, sowie die Petersilie hinzu.
Lasst alles aufkochen und schöpft den entstehenden Schaum mit einer Kelle ab.
Dreht den Herd etwas herunter und lasst alles für 3 Stunden vor sich hin köcheln.
Gießt den fertigen Fond durch ein Sieb und füllt alles portionsweise ab.
Das Suppenhuhn könnt ihr für Frikassee oder eine leckere Nudelsuppe weiterverwenden.
Varianten
So ähnlich wie mein Hühnerfond, lässt sich auch Gemüsefond herstellen. Einfach das Gemüse anrösten und dann mit reichlich Wasser und den entsprechenden Gewürzen zubereiten.
Für Fischfond solltet ihr euch ein paar Karkassen, Gräten und Fischhäute von eurem Fischhändler besorgen oder halt einen ganzen Fisch, den ihr dann gern selbst filetieren könnt und die Reste dann zu einem Fond verarbeitet.
Falls ihr das Ganze mit Rind zubereiten wollt, solltet ihr euch am besten ein paar Rindermarkknochen und Beinscheiben besorgen und erstere im Ofen anrösten, bevor ihr dann genauso verfahrt wie beim Hühnerfond.
Aufbewahrung und Haltbarkeit
Ich friere gern den Fond portionsweise ein. Dafür nehme ich meist Tupperdosen in entsprechender Größe und gieße den Fond hinein. Dann ab in die Tiefkühltruhe und schon könnt ihr euch je nach Belieben und Bedarf den Fond rausholen und verwenden. Die Haltbarkeit liegt dann ungefähr bei einem Jahr.
Falls ihr nicht so viel Platz in der TK habt, gibt es auch Möglichkeit der Lagerung in Gläsern. Hierfür solltet ihr unbedingt darauf achten, dass die Gläser steril sind und ihr sie luftdicht verschließt. Dies erreicht ihr, indem ihr die Gläser im Ofen einkocht.
Ihr verwendet dazu eine Fettpfanne und füllt diese mit Wasser, sodass die Gläser etwa 1/3 im Wasser stehen.
Heizt den Ofen auf 200 Grad vor und gebt dann den Fond in der Gläser, bevor ihr sie verschließt.
Stellt die Gläser ins Wasser und gebt sie nun ungefähr 30 Minuten in den Ofen bis Bläschen in den Gläsern aufsteigen.
Schaltet den Ofen ab und lasst alles langsam abkühlen.
Auf diese Weise erreicht ihr ebenfalls eine Haltbarkeit von etwa einem Jahr.
Jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Nachkochen:-)
Hühnerfond
Zutaten
- 1 Suppenhuhn
- 1 Bund Suppengrün
- 2 Zwiebeln
- 2-3 Stangen Sellerie
- 2-3 Knoblauchzehen
- 2 Lorbeerblätter
- 3-4 Pimentkörner
- je 1 TL Koriandersamen und Pfefferkörner
- 1 EL Öl zum Braten
- reichlich Wasser je nach Topfgröße
Zubereitung
- Knoblauch schälen, ebenso wie das Suppengrün und alles grob schneiden.
- Die Petersilie waschen vom Suppengrün waschen.
- Sellerie ebenfalls grob schneiden.
- Zwiebeln ungeschält halbieren.
- In einem großen Topf (mind. 5 L) das Öl erhitzen und die halben Zwiebeln auf der angeschnittenen Seite scharf anbraten.
- Kurz aus dem Topf nehmen und nun darin das Gemüse und den Knoblauch anschrösten.
- Das Suppenhuhn in den Topf geben, ebenso wie die angerösteten Zwiebeln.
- Wasser dazugeben, bis alles bedeckt ist.
- Lorbeerblätter, Piment, Pfeffer und etwas Salz zufügen, ebenso wie die Petersilie.
- Alles zum kochen bringen und den entstehenden Schaum etwas abschöpfen.
- Hitze etwas runter drehen und alles für 3 Stunden köcheln lassen. Falls die Flüssigkeit zu sehr verkocht, gern noch ein wenig Wasser nachgeben.
- Alles durch ein Sieb geben und den Fond portionsweise in Gläser/Tupperdosen geben und einkochen bzw. einfrieren.
- Das Fleisch des Huhns aufheben und für Frikassee oder Hühnersuppe verwenden.
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