Peposo – italienisches Schmorgericht der Extraklasse
Freunde des gepflegten Schmorgerichts kommen mit diesem Rezept defintiv auf ihre Kosten. Lange und mit viel Rotwein gegart, ist Peposo im wahrsten Sinne eine Offenbarung. Und das im Übrigen auch im Sommer und natürlich im Herbst, Winter und auch Frühling.
Peposo? Was ist denn das?
Peposo ist ein italienischer oder besser gesagt toskanischer Schmortopf, der aus Rindfleisch, viel (sehr viel) Rotwein, Knoblauch und einer Menge Pfeffer besteht. Letzterer ist auch Namensgeber, denn peposo heißt auf italienisch nichts anderes als pfeffrig bzw. gepfeffert. (Dank geht übrigens raus an meine liebe Antonella, die mir diesbezüglich mit der Übersetzung geholfen hat. Schaut ruhig mal bei ihr auf Instagram vorbei @lacaruso)
Welches Fleisch ihr für Peposo braucht
Für Peposo solltet ihr euch ein Stück bestes Schmorfleisch besorgen. Traditionell wird Rinderwade, Beinscheibe oder falsches Filet verwendet. Ich nehme sehr gern das Zungenstück vom Rind, da dieses Fleisch von Fett durchzogen ist und wunderbar zart wird, je länger man es schmort.
Weitere Zutaten
Wie eingangs erwähnt, bedarf es für Peposo nicht allzu viel Zutaten. Im ursprünglichen Rezept braucht ihr neben dem Rindfleisch folgendes:
Knoblauch: und davon auch viel,
Pfeffer: ebenfalls sehr viel davon. Aber bitte ganze Pfefferkörner, die ihr mörsern könnt,
Rotwein: Da dieses Gericht aus der Toskana kommt, sollte es schon ein guter Chianti sein,
Salz,
Tomatenmark: Alternativ geht auch Polpa, also Tomatenfruchtfleisch,
Lorbeerblätter.
Gern könnt ihr auch noch ein paar Kräuter wie Rosmarin oder Thymian hinzufügen. Diese ergeben nochmal ein extra Aroma.
Dann noch etwas Olivenöl zum Braten und schon könnt ihr mit der Zubereitung loslegen.
klassische Zubereitung
Traditionell wird Peposo in Tontöpfen gegart. Dazu wird das Fleisch in Würfel geschnitten und in einem Tontopf zusammen mit dem Knoblauch, Pfeffer, Salz und Lorbeerblättern geschichtet. Dann wird der Rotwein aufgegossen und alles (idealerweise über Nacht) im Ofen langsam gegart. Das Ergebnis ist ein unfassbar zartes und aromatisches Fleisch.
Zubereitung auf dem Herd
Da sicherlich jetzt einige (zu Recht) aufschreien, dass dies eine doch recht energiereiche und somit kostspielige Art der Zubereitung ist und auch nicht jeder einen Tontopf sein Eigen nennt, gibt es natürlich auch die Möglichkeit Peposo auf dem Herd zuzubereiten. Außerdem verpasst ihr dem Gericht noch ein paar zusätzliche Röstaromen, da ihr das Fleisch anbratet, bevor ihr es ein paar Stunden vor sich hin schmoren lasst.
Schneidet dafür das Fleisch ebenfalls in große Würfel und mörsert den Pfeffer grob.
Der Knoblauch wird mit einem großen Messer etwas angedrückt und kommt im Ganzen in den Topf.
Die Kräuter säubert ihr und bindet sie zu einem kleinen Bouquet zusammen.
Nehmt euch einen Schmortopf und bratet darin zunächst den Knoblauch in dem Olivenöl an.
Sobald dieser Farbe angenommen hat, nehmt ihr diesen wieder aus dem Topf.
Gebt das Fleisch hinzu, welches ihr nun ebenfalls anröstet.
Fügt den Pfeffer hinzu und löscht alles mit dem Rotwein ab.
Dann kommt der Knoblauch wieder zurück in den Topf, ebenso wie die Kräuter und Salz.
Schließt den Deckel und lasst alles für ca. 3 Stunden bei geschlossenem Deckel vor sich hinschmoren.
Dann gebt ihr entweder etwas Tomatenmark oder Polpa hinzu, verrührt alles und lasst es noch weiter bei offenem Deckel einköcheln, bis die Soße schön dickflüssig ist und das Fleisch schön zart.
Vorm Servieren entfernt ihr bitte noch die Kräuter und den Knoblauch und dann heißt es eigentlich auch schon genießen.
Welche Beilagen
Ganz klassisch wird Ciabatta zum Peposo gereicht. Sehr lecker sind aber auch Polenta, Kartoffelbrei oder ein paar Salzkartoffeln. Pssst…wer Nudeln oder Klöße dazu mag, darf diese auch gern dazureichen. Das aber nur unter uns, bevor ich hier wieder von halb Italien eins auf den Deckel bekomme. 🤓
Kinder essen mit?
Peposo ist aufgrund des vielen Weines kein geeignetes Kindergericht. Sicherlich mag der ein oder andere jetzt wieder argumentieren, dass der Wein ja verkocht, aber ich würde dieses Essen meinen Kindern nicht servieren. Allein schon aufgrund des pfeffrigen Geschmacks.
Jetzt aber genug geschrieben. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen
Peposo
Zutaten
- 1,2 kg Rindfleisch zum Schmoren z.B. Zungenstück, falsche Filet
- 5-8 Knoblauchzehen
- 1-2 EL Pfefferkörner
- 2 Lorbeerblätter
- 2-3 Zweige Rosmarin/Thymian
- 3 EL Olivenöl
- 750 ml Chianti
- 1 EL Tomatenmark
- Salz nach Belieben
Anleitungen
- Das Fleisch in gobe Würfel schneiden.
- Den Knoblauch mit einem Messer leicht andrücken.
- Den Pfeffer grob mörsern.
- Die Kräuter mit einem Faden zusammenbinden.
- Olivenöl in einem großen Schmortopf erhitzen und den Knoblauch darin anrösten.
- Aus der Pfanne nehmen und kurz zur Seite stellen.
- Das Fleisch nun in dem Topf scharf anbraten. Gegebenenfalls in mehreren Durchgängen. (je nach Größe des Topfes)
- Gebt den Knoblauch zurück und Pfeffer, Salz und das Kräuterpaket dazu.
- Gießt den Rotwein hinein und schließt den Deckel.
- Jetzt wird alles für mindestens 3 Stunden auf kleiner bis mittlerer Hitze geschmort.
- Falls euch die Flüssigkeit zu wenig wird, gebt gern noch etwas nach.
- Nach 3 Stunden öffnet ihr den Deckel, gebt das Tomatenmark hinzu und lasst alles noch einköcheln, bis die Soße schön sämig wird. Bitte gelegentlich umrühren.
- Sobald alles fertig ist, entfernt ihr Knoblauch und die Kräuter und schmeckt alles nochmals ab.
Wenn ich das Gericht im Ofen zubereiten möchte, welche Temperatur ist dann erforderlich?
Viele Grüße
Alexandra von der Heydt
Hallo Alexander,
probiere es mal mit 120 Grad und 5 Stunden. Bitte den Deckel schließen und dann erst am Ende den Deckel wegnehmen und ohne Deckel einreduzieren lassen.
Liebe Grüße
Julia
Eine Portion hat 715 kcal?
Hallo Sonja,
ja genau. Die Portion fällt allerdings groß aus.🤗
Ich mache das Peposo im Schnellkochtopf, spart Zeit und Energie, schmeckt auch!
Vielen Dank für das tolle Rezept, eine absolute Bereicherung für unseren Speiseplan.
Wir lieben es!
Liebe Grüße
Susa
Oh ja, mit dem Schnellkochtopf gehts auf jeden Fall auch sehr gut und viel schneller😊
Habs schon zweimal gekocht und ich mag es sooo gerne! Nehme noch einen Esslöffel scharfes paprikamark vom türkischen Supermarkt zum Tomatenmark dazu und liebe es.
Vielen lieben Dank
Hallo Denise,
hört sich spannend an mit dem Paprikamark😋
Liebe Grüße
Julia