Thüringer Rostbrätel – so lecker wie damals

Jetzt habe ich den Sommer ja so gut wie verpasst, um einen absoluten Klassiker fürs Grillen hier hochzuladen. Aber besser spät als nie und hier gibt’s jetzt endlich Thüringer Rostbrätel wie ich sie seit meiner Kindheit kenne. Und ja, auch dieses Rezept ist ein Klassiker der DDR. Mir egal, ob ihr das in der Lüneburger Seenplatte oder im Allgäuer Schluchtental schon immer genauso gemacht habt. Dieses Rezept war einfach im Osten total beliebt und wird von mir als typisches DDR-Rezept gekennzeichnet.
Thüringer Rostbrätel?
Ein weiterer und der wichtigste Grund, warum Thüringer Rostbrätel tatsächlich das Prädikat „DDR-Klassiker“ tragen dürfen, ist die ursprüngliche Herkunft. Denn, wie der Name schon sagt, kommen sie aus Thüringen, aber ich meine, dass jeder ehemalige DDR-Bürger seine Nackensteaks eigentlich immer so mariniert hat, bevor sie auf den Grill kamen.
Der Grill ist idealerweise ein Holzkohlegrill, aber keine Sorge, die Steaks schmecken auch auf einem Gas- oder Elektrogrill und selbst in der Pfanne gelingen euch die Fleischscheiben. Falls ihr allerdings die Wahl habt, greift auf einen Holzkohlegrill zurück.
Typisch für Rostbrätel ist die Marinade aus Bier, Zwiebeln und Senf, worin die Steaks für eine ganze Weile eingelegt werden. Welche Zutaten ihr allerdings genau benötigt, verrate ich euch jetzt…

Zutaten
Fürs Thüringer Rostbrätel besorgt ihr euch bitte folgende Lebensmittel im Supermarkt:
- Schweinenacken: Besorgt euch Schweinenacken oder die schon geschnittenen Die sind ohne Knochen und einfach ein Muss. Mit anderen Fleischsorten wird das Ding hier leider nicht klappen😅. Wobei ihr natürlich auch gern Rindersteaks so marinieren könnt. Dann sind es allerdings keine Thüringer Rostbrätel.
- Zwiebeln: Und zwar reichlich davon. Ideal sind gelbe oder die großen Gemüsezwiebeln.
- Bier: Klassisch kommt bei uns Pils Ihr könnt aber gern auch dunkles oder alkoholfreies Bier nehmen. Das Bier benötigen wir für die Marinade und auch zum Begießen des Grillguts, sofern ihr auf dem Holzkohlegrill grillt.
- Senf: Idealerweise der mittelscharfe aus Bautzen oder Erfurt.
- Majoran: Bitte die getrocknete Variante. Wer mag, kann auch noch Kümmel und ein paar Lorbeerblätter zufügen. Darauf verzichte ich aber eigentlich. Vor allem weil ich keine Kümmelkörner mag.
Dann braucht ihr noch Salz und Pfeffer und etwas Butter zum Anrösten der Zwiebeln, und dann kann es mit der Zubereitung auch schon losgehen.
Zubereitung
Falls ihr euch Schweinenacken am Stück besorgt habt, schneidet ihr für das Thüringer Rostbrätel das Fleisch zunächst in etwa 1,5cm dicke Scheiben.
Die Zwiebel schält und schneidet ihr in dicke Ringe.
Legt das Fleisch in eine Schüssel, streicht die Fleischscheiben jeweils von beiden Seiten mit einem Klecks Senf ein und würzt sie mit Majoran, Salz, sowie Pfeffer.
Dann kommt eine Schicht Zwiebeln darüber, und je nach Menge des Fleischs wiederholt ihr das Ganze.
Gießt dann das Bier dazu, so dass das Fleisch und möglichst auch die Zwiebeln gut damit bedeckt sind.
Nun kommt alles für mindestens 12 Stunden in den Kühlschrank zum Marinieren.
Heizt dann euren Grill hoch und nehmt das Fleisch aus der Marinade.
Die Zwiebeln gießt ihr durch ein Sieb, da wir die Marinade nicht mehr benötigen.
In einer Pfanne, die ihr gern auch auf dem Grill platzieren könnt, röstet ihr die Zwiebeln an, bis sie gut Farbe angenommen haben.
Das Fleisch grillt ihr von beiden Seiten gut durch. Wer mag, bespritzt das Grillgut regelmäßig mit etwas Bier (natürlich nur beim Holzkohlegrill). Dadurch entwickelt sich das typische Raucharoma.
Falls ihr eine Grillpfanne habt, bratet ihr das Fleisch ebenfalls von allen Seiten gut durch.

Welche Beilagen
Zu Thüringer Rostbrätel gibt es bei uns immer ein anständiges Brötchen und gern auch etwas frischen Salat. Dazu noch Senf und Ketchup und ihr habt die besten Beilagen, die man dazu nur haben kann.
Wer es noch etwas rustikaler mag, kann auch gern ein frisches Bauernbrot servieren. Auch jedes andere Grillgemüse schmeckt super zu den Steaks.

Thüringer Rostbrätel
Zutaten
- 8 Nackensteaks ca. 1,2kg
- 6 Zwiebeln
- 500 ml Bier Pilsner/alkoholfreies Bier (plus mehr zum Besprühen des Grillguts)
- 8 TL Senf
- 4 TL Majoran
- Salz und Pfeffer nach Belieben
- 1 EL Butter zum Braten
Zubereitung
- Sofern das Fleisch am Stück ist, bitte in 8 Scheiben schneiden.
- Die Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden.
- Das Fleisch von beiden Seiten jeweils mit einem Klecks Senf einstreichen, mit Salz, Pfeffer und Majoran würzen und dann in eine Schüssel/hohen Form legen/schichten. Dazwischen jeweils Zwiebelringe verteilen und mit diesen abschließen.
- Das Bier aufgießen, so dass das Fleisch komplett damit bedeckt ist.
- Alles abdecken und für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank durchziehen lassen.
- Den (Holzkohle)Grill hochheizen.
- Das Fleisch aus dem Sud nehmen und die Zwiebeln durch ein Sieb geben.
- In einer Pfanne (gern auf dem Grill) die Zwiebelringe anrösten , bis sie Farbe annehmen und leicht karamellisieren. Nach Belieben mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Die Steaks auf dem Grill rösten (bzw. in einer Pfanne von beiden Seiten durchbraten)
- Sofern auf einem Holzkohlegrill gegrillt wird, gern mit etwas Bier bespritzen, sobald durch das austretende Fett Flammen entstehen. Dies gibt zusätzlich Aroma.
- Zusammen mit den Zwiebeln servieren.
- Dazu passt ne Schrippe und Senf/Ketchup.
Thüringer Rostbrätel schmecken nicht nur im Hochsommer!